Lymphatische Konstitution

Thematik

Reaktivität, Reaktion des Gewebes und der Organe auf Entzündungsreize, Ausscheidung, Entgiftung, Immunsystem

Zur Ausscheidung bestimmte Stoffwechselendprodukte und Schadstoffe können mengenmäßig oft nicht ausreichend schnell aus dem Körper geleitet werden. Es kommt zu Entzündungsreizen durch Stau und Ablagerung dieser Stoffe in den Zellen und Zwischenräumen der Gewebe und Organe. Vor allem die  Ausscheidungsorgane Haut, Leber, Niere, Darm und das Lymphsystem sind oft überlastet und zeigen dann entsprechende Symptome.

Merkmale

  • Blaue Iris
  • mehr vom Yang-Prinzip geprägt
  • Alkohol wird besser als von anderen Konstitutionen vertragen
  • bereits im Kindesalter allerdings häufige Erkältungen mit Verschleimung, Halsweh, Mandelentzündungen
  • Ekzeme im Kindesalter
  • häufig kurzer Schlaf, oft Schlafstörungen
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  • bekommt leicht Fieber
  • anfällig für Schleimhautreizungen, Hautreizungen
  • Neigung zur Übersäuerung
  • Neigung zu Störungen der Nierenfunktion
  • anfällig für allergische und rheumatische bzw. autoimmune Reaktionen
  • Erkrankungen und Beschwerden werden oft durch Tiermilchprodukte und Gluten getriggert (da diese die allgemeine „Verschleimung“ und Ablagerung von auszuscheidenden  Stoffen fördern)

häufige Erkrankungen

  • Allergien, v.a. Heuschnupfen
  • Ekzeme, Neurodermitis
  • häufige Blasenentzündungen
  • Reizdarmsyndrom
  • Gelenkerkrankungen
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Diagnostik

Konstitutionsdiagnosen werden häufig durch die Betroffenen selbst gestellt. Als Anleitung dienen Internetartikel, Fragebögen, Hinweise von Laien. Nicht selten werden dabei ausschließlich ein oder nur wenige Aspekte einer Konstitution berücksichtigt. Vor allem fehlt es aber meist an Erfahrung, die gefundenen Befunde richtig zu interpretieren und einzuordnen.  Solche Fehleinschätzungen führen nicht selten zum Einschlagen ungeeigneter Lebensweisen oder schlimmstenfalls zu schädlichen Eigentherapien.

Eine zuverlässige Konstitutionsdiagnose kann nur stellen, wer mit allen Konstitutionen schon viel diagnostische und therapeutische Erfahrung hat. Erst dann kristallisieren sich Merkmale und Befunde heraus, die zu einem gemeinsamen Erfahrungsbild führen.

Entscheidend, um Fehlinterpretationen zu vermeiden, ist ein großes Repertoire an diagnostischen Werkzeugen möglichst aus verschiedenen Kulturbereichen (TCM, Ayurveda, Irisdiagnostik, Aurikulomedizin etc.).

Irisdiagnostik

  • lymphatischer Iristyp
  • evtl. lymphatischer Rosenkranz
  • oft Iriszeichen wie Lakunen o. Krypten in Hypophyse und Nebenniere

Ausgleichsmöglichkeiten

Wichtigstes Thema ist zunächst die Unterstützung aller Entgiftungsfunktionen. Dies auf der körperlichen wie auch auf der energetischen und der geistigen Ebene.

Klare, professionelle therapeutische Führung ist bei lymphatischer Konstitution unerläßlich. Nur allzu leicht trägt ein ungerichteter Multipragmatismus eher zur weiteren Verschlackung des Geistes und des Körpers bei.

Häufig werden mangels professioneller Diagnostik falsche Wege eingeschlagen. Abgebrochene Behandlungen lagern sich zusammen mit der Frustration eventuell zusammen mit weiteren Schadstoffen im Organismus ab und verschlechtern dann die Situation und vorhandene Symptome eher als sie zu verbessern.

Ernährung

Flüssigkeit

Viel Flüssigkeit!
Mindestens 2-3 Liter Wasser (ohne Kohlensäure), Kräutertee, verdünnte Fruchtsäfte gleichmäßig über den Tag verteilt.
Bei Erkrankungen, Belastungen oder nach therapeutischer Empfehlung auch mehr.

Obst & Gemüse

Deutlich über die Hälfte (60%, bei warmem Wetter bis 80%) der täglichen Nahrung sollte aus regionalem Obst und Gemüse bestehen. Dieses sollte aus biologischem Anbau und möglichst wenig schdstoffbelastet sein.
Gemüse am besten leicht andünsten, um die Verdauung zu erleichtern.
Zitrusfrüchte in Maßen.
Exotische, bei uns nicht heimische Früchte eher meiden.

Fette & Öle

Für die kalte Küche (Salate etc.):

  • Olivenöl (vom zertifizierten Hersteller, nicht aus dem Supermarkt!)
  • Hanföl
  • Leinsamenöl (reicht nicht als Omega-3-Quelle!)

So weit wie möglich vermeiden:

Tiermilchprodukte

Tiermilch fördert die Verschleimung und behindert massiv den Abtransport von Stoffwechselendprodukten (Schlacken) aus dem Körper.
Das in der Tiermilch enthaltene Casein führt über das sog. leaky-gut-Syndrom zu einer Überaktivierung des Immunsystems. Die häufigen Folgen sind Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Schildrüsenerkrankung, Neurodermitis, Schuppenflechte, Asthma aber zunehmend auch autoimmune Gehirnentzündungen, Epilepsie, Depression, ADHS und möglicherweise Demenzerkrankungen.

Meide deshalb soweit irgend möglich:

  • Kuhmilch (Schafs- und Ziegenmilch sind etwas besser verträglich)
  • Käse (v.a. Rohmilchkäse, aber auch Frischkäse)
  • Sahne (süße und saure)
  • Joghurt in Maßen

Tierische Eiweise und Fette

Bei der Verdauung von Fleisch, Fisch und Milchprodukten entstehen große Mengen von Abbauprodukten, die den Organismus belasten.
Neben der Hormon- und Antibiotkabelastung von vielen Fleischprodukten ist heute leider auch fast jeglicher Fisch entweder mit Zuchtstoffen (Süßwasserzucht) oder mit Schwermetallen, Pestiziden und Kunststoffpartikeln (Salzwasserfische)  angereichert. All diese Schadstoffe machen Fleisch und Fisch mehr und mehr zu einem Schadstoff, denn zu einem geeigneten Nahrungsmittel.

Verzichte deshalb möglichst auf:

  • Schweinefleisch, Rindfleisch, Kalbfleisch und Wild
  • Fisch (maximal ein Fischgericht pro Woche, dafür unbedingt Substitution von Omega-3-Fettsäuren, Jod und Vit.D3 als Nahrungsergänzungsmittel!)
  • Tiermichprodukte (s.o.)

Alternativen:

garantiertes Bio-Fleisch aus der Region, Bio-Geflügel

Kohlenhydrate

  • Zucker
  • Weißmehlprodukte
  • glutenhaltige Getreideprodukte

Getränke

so wenig wie möglich:

  • Kaffee
  • schwarzer oder grüner Tee
  • zucker- oder süßstoffhaltige Getränke (Limonaden, Cola, Fertigschorlen etc.)
  • kohlensäurehaltige Getränke

Alternativen sind:

Stilles Wasser, Kräutertees, verdünnte Bio-Fruchtsäfte

Sonstiges

  • Fertiggerichte
  • industriell verarbeitete „Lebensmittel“
  • Lebensmittelzusatzstoffe (Konservierungsmittel, Farbstoffe etc.)

All diese Produkte erzeugen saure Stoffwechselendprodukte, die die Gewebe stark beeinträchtigen und mühsam vom Organismus entgiftet werden müssen!

Was Darm und Blase nicht ausscheiden können, muss die Lunge ausscheiden. Was die Lunge nicht ausscheiden kann, muss die Haut ausscheiden. Was die Haut nicht schafft, führt zum Tod

Weitere Ausgleichsmöglichkeiten

Bewegung

Mache täglich ein paar einfache Übungen, um den Lymphabfluß in Deinem Gewebe zu verbessern und ein die Verbindung zu Deinem Körpergefühl zu erhalten. Wenn irgend möglich tue dies im Freien oder am offenen Fenster. Der freie Elektronenaustausch mit der Atmosphäre ist für das Lymphsystem sehr wichtig!
Suche Dir aus den folgenden Vorschlägen einfach das für Dich passende aus, wechsle ab, schau‘, was Dir gefällt:

Waldspaziergänge

  • 20 Minuten mindestens dreimal pro Woche
  • in mittlerem Tempo
  • ohne Ohrstöpsel (Musik/Podcast) – Lausche dem Wind, den Blättern und Vögeln und Deinen Schritten!
  • Öffne Deine Augen für die Natur und schaue Dir alles an, was Dir begegnet – laß die Gedanken nicht an den Alltagssorgen kleben!

Autoosteopathie

  • Rückwärtsneigen des Kopfes über eine Nackenrolle

aus dem QiGong

  • Himmlische Schwalbe
  • Bronzeglockenübung
  • Duft Qigong

(kann man erlernen z.B. beim Tao-Zentrum Mannheim)

aus dem Yoga

einfache Asanas zur Anregung des Lymphflusses:

  • Adho Mukha Svanasana (herabschauender Hund)
  • Urdhva Dhanurasana (Brücke, Rad)
  • Surya Namaskar (Sonnengruß)

aus dem Ayurveda