Die drei tibetischen Prinzipien

Traditionelle Tibetische Medizin

Entsprechungen in der TCM

Metall

Feuer

Wasser/Erde

Entsprechungen in der Säftelehre

sanguis

cholé

phlegma

rLung

[sprich: lung]

  • bewegende Kraft im Körper
  • Träger der Lebenskraft
  • Träger des Bewußtseins

Funktionen

  • Darmperistaltik
  • Atmung
  • Herzrhythmus
  • Gefäßkontraktion
  • geistige Beweglichkeit
  • Bewegtheit
  • kontrolliert alle anderen Energien

Lokalisation

in der unteren Körperhälfte
v.a. im Dickdarm (hier ist auch das unbewußte Wissen gespeichert)

Merkmale

  • höhere Aktivität im Sommer

pathogene Faktoren, die das rLung schädigen

  • Streß
  • geistige Überanstrengung
  • zu wenig Schlaf
  • zu häufiger Geschlechtsverkehr
  • exzessives Fasten, Anorexia nervosa
  • zu langes Meditieren
  • Gier, Begierde, Habenwollen
  • besitzergreifend sein
  • Anhaften an Dingen
  • Wut

(Das Heilmittel ist daher „Großzügigkeit“)

Folgen der Störungen von rLung

Urin

  • große, schnell verschwindende Blasen
  • klar
  • nahezu geruchlos
  • keine Dampfbildung

bei Überaktivität des rLung

  • Aufenthalt an warmen, sinnesberuhigenden Orten mit schöner Landschaft

mKhrispa

[sprich: Tripa]

  • wärmende Kraft
  • Feuerelement
  • Galle
  • Wille, Mut
  • Klarheit der Gedanken
  • rasche Auffassungsgabe
  • Intelligenz

Funktion

  • Verdauungsenergie
  • Reinigung der Körpersäfte
  • Erhalt der Körperwärme
  • Reinigen und Zerlegen auch im geistigen Sinn

Lokalisation

Körpermitte / Bauchraum

Merkmale

höhere Aktivität im Herbst

pathogene Faktoren, die das mKhrispa schädigen

  • starke körperliche Anstrengung
  • lange Arbeitszeit
  • zu viel Bewegung bei Hitze u. Trockenheit
  • sexuelle Enthaltsamkeit
  • Begierden
  • Haß
  • Aggression

(Das Heilmitte ist daher „Freundlichkeit“)

Folgen der Störungen von mKhrispa

Urin

  • kleine Blasen
  • dunkle Farbe
  • starker Geruch
  • deutliche Dampfbildung
  • Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Augenerkrankungen

bei Überaktivität des mKhrispa

  • Aufenthalt an kühlen, schattigen Orten

Badkan

[sprich: bekan o. wäkän]

  • erhaltende und aufbauende Kraft
  • Element: Wasser und Erde
  • Schleim
  •  

Funktion

  • Aufnahme der Nährstoffe im Verdauungsprozeß
  • Funktion der Körperflüssigkeiten
  • Flexibilität der Gelenke
  • sinnliche und geistige Wahrnehmung
  • Gedächtnisleistung
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Intuition
  • seelische Ruhe

Lokalisation

obere Körperhälfte

Mermale

  • höhere Aktivität im Frühling

pathogene Faktoren, die das Badkan schädigen

  • Bewegungsmangel
  • zu schwere Mahlzeiten
  • Übermaß an Schlaf
  • Aufenthalt an feuchten, kalten Orten
  • zu leichte Kleidung
  • Unwissenheit
  • Verblendung, Illusion

(Das Heilmitte ist daher „Geistesklarheit“ im buddhistischen Sinn)

Folgen der Störungen von Badkan

Urin

  • mittelgroße, eher stabile Blasen
  • hell bis weißlich
  • geringer Geruch
  • verschleimte Bronchien
  • Sinusitis
  • Ödeme
  • Adipositas
  • Müdigkeit nach dem Essen (postprandiale Müdigkeit)
  • geistige Unbeweglichkeit, Starrsinn
  • Gleichgültigkeit
  • Phlegma

bei Überaktivität des Badkan

  • Aufenthalt an sonnigen, trockenen Orten